Projektevaluation Chancen-Netz Senioren
Ziel der Evaluation war die Gewinnung von neuen Erkenntnissen über die Teilhabechancen von älteren Menschen mit Behinderung und Netzwerke im Sozialraum. Das Projekt ist beendet.
Die individuelle Lebenserwartung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung nimmt zu. Damit erhöht sich auch der Anteil der über 60-jährigen Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, die eigenständig oder in ambulanten bzw. stationären Wohnformen leben. Schätzungen der Leben mit Behinderung Sozialeinrichtungen gGmbH zufolge treten zwischen 2010 und 2020 siebzig Klient:innen in den Ruhestand ein. Der Ruhestand ist bei dem Personenkreis mit ähnlichen Herausforderungen verbunden wie bei der Allgemeinbevölkerung. Bedingt durch Unterschiede, die die Lebensbedingungen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen betreffen, besteht mit dem Eintritt in den Ruhestand jedoch die Gefahr des Verlusts der Teilhabe.
Das inklusiv arbeitende Projekt „Chancen-Netz Senioren“ möchte mit Senior:innen und Akteuren daran arbeiten,
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neue Teilhabemöglichkeiten in vier Hamburger Modellregionen zu erschließen,
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für das Thema „Menschen mit Behinderung in der dritten Lebensphase“ zu sensibilisieren und
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zu mehr Sicherheit im Umgang mit der dritten Lebensphase und den Menschen, die sich darauf vorbereiten bzw. bereits im Rentenalter sind, beizutragen.
Das Projekt ist ein Vorhaben der Leben mit Behinderung Sozialeinrichtungen gGmbH und wird durch die Heinrich-Leszczynski-Stiftung von 09/2017-08/2020 gefördert. Die Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) evaluiert das Projekt formativ mit dem Ziel, regelmäßig Zwischenergebnisse zu erstellen, um Empfehlungen für die laufende Intervention geben zu können.
Methodisches Vorgehen
Das methodische Vorgehen wird laufend mit dem Projektteam der Leben mit Behinderung Sozialeinrichtungen gGmbH geplant und die Ergebnisse der Erhebungsphasen in Projektsitzungen reflektiert. In der externen Evaluation werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden (Mixed-Methods-Ansatz) angewandt. Die Evaluation ist in eine Strukturanalyse, Prozess- und Ergebnisevaluation eingeteilt. Die Strukturanalyse umfasst eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation und eine Bedarfs- und Bedürfnisanalyse mit Akteuren und der Zielgruppe der Senior*innen. Hierzu werden Fokusgruppen und Einzelinterviews durchgeführt. Eine Bewertung des Gesamterfolgs zum Ende des Projektes erfolgt mittels einer quantitativen Befragung der Akteure.
Veröffentlichungen
Die Informationen und Ergebnisse des Projektes werden der Öffentlichkeit im Rahmen von Fachveranstaltungen und wissenschaftlichen Publikationen zugänglich gemacht.