Kongress Pakt für Prävention 2016:
„Leinen los –
Gemeinsam verantwortlich für ein gesundes Hamburg!“
Die Teilnehmenden zogen Bilanz über Maßnahmen und Aktivitäten der Gesundheitsförderung und Prävention in Hamburg. Die Ergebnisse flossen in Ziele und Handlungsschwerpunkte für die Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung ein.
160 Teilnehmende versammelten sich am 13. Oktober 2016 zum Kongress Pakt für Prävention, um unter dem Motto „Leinen los – Gemeinsam verantwortlich für ein gesundes Hamburg!“ bisherige Aktivitäten der Gesundheitsförderung und Prävention in Hamburg zu beleuchten und Bilanz zu ziehen. Auf diesen Ergebnissen aufbauend werden Anfang Dezember 2016 Empfehlungen für Ziele und Handlungsschwerpunkte für die Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung erarbeitet.
In ihrer Eröffnungsansprache machte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks deutlich, dass durch die Verabschiedung des Präventionsgesetzes, die Entwicklung der Bundesrahmenempfehlungen sowie die Erarbeitung und Unterzeichnung der Hamburger Landesrahmenvereinbarung die Voraussetzungen geschaffen worden seien, Gesundheitsförderung und Prävention in allen Lebenswelten zu stärken. Der Pakt für Prävention werde mit seinen bisher rund 120 Partner*innen als zentraler Ort für Austausch und Vernetzung auch künftig eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Präventionsgesetzes in Hamburg spielen. Wichtige Ziele seien dabei eine noch stärkere Bündelung von Aktivitäten, gemeinsame Handlungsschwerpunkte, eine klare Ausrichtung auf die Erreichung sozial benachteiligter Menschen sowie die Entwicklung regionaler Strategien in benachteiligten Stadtteilen, so Prüfer-Storcks.
Prof. Dr. Corinna Petersen-Ewert, Vorsitzende der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG), appellierte in ihrem Grußwort, die Gesundheitsförderungs- und Präventionsreise in Hamburg mit „voller Fahrt voraus“ fortzuführen.
Wirkungsvolle Prävention
Im anschließenden Vortrag zu den Potenzialen und Herausforderungen einer wirkungsvollen Prävention ungesunder Lebensstile stellte PD Dr. Tobias Effertz vom Institut für Recht der Wirtschaft der Universität Hamburg vor, vor welcher Aufgabe die Gesundheitspolitik angesichts der Entwicklungen von Demografie und Krankheitskosten steht. Effertz erläuterte Vor- und Nachteile von Verhaltens- und Verhältnisprävention und sprach sich dafür aus, Präventionsmaßnahmen sorgfältig zu evaluieren und Wirkungsloses abzuschaffen. Ungesunde Lebensstile zu verteuern und demgegenüber gesunde Lebensstile zu vergünstigen, stellt nach Einschätzung Effertz‘ ein effektives Präventionsinstrument dar.
Nachfolgend berichtete Kathrin Herbst, vdek-Landesvertretung Hamburg, den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung und betonte, dass gemeinsame Rahmen und Ziele gefunden werden müssen, auf Grundlage derer dann entschieden werden kann, welche Projekte zielgerichtet gefördert werden sollen.
Klaus-Peter Stender, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV), erläuterte die Rolle des Paktes für Prävention bei der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung. Die Pakt-Akteure sind eingeladen als Expert_innen ihre fachliche Expertise zu nutzen, um bestehende Ansätze und Programme in Hamburg zu bewerten und Erfolgsfaktoren zu bestimmen. Zudem solle geschaut werden, in welchen Lebenswelten Aktivitäten initiiert, verstärkt und gebündelt werden müssen. Diese Informationen seien wichtig für die Herleitung und Begründung von Empfehlungen für Ziele und Handlungsschwerpunkte, so Stender.
Am Kongressnachmittag wurde in den drei parallel laufenden Expert*innenrunden gearbeitet, die jeweils lebensphasenbezogen zu den Schwerpunkten „Gesund aufwachsen in Hamburg!“, „Gesund leben und arbeiten in Hamburg!“ und „Gesund alt werden in Hamburg!“ stattfanden. Ziel war es herauszustellen, welche Programme, Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte in Hamburg inzwischen initiiert sowie auf- und ausgebaut wurden. Hierbei ging es zentral um die Fragen: Was haben wir? Und was hat sich bewährt?
Ergebnisse
Beim gemeinsamen Abschluss wurden die wichtigsten Ergebnisse aus den Expert*innenrunden zusammengetragen. Konsens fand sich unter anderem in der Forderung nach mehr Transparenz und Vernetzung. Außerdem solle es nicht (nur) darum gehen zu überlegen, was es Neues braucht, sondern vielmehr darum, bestehende und bewährte Ansätze zu überprüfen und auf bereits Vorhandenes zu übertragen.