Kongress Pakt für Prävention 2024

Psychosoziale Gesundheit fördern: Wissen, Ideen, Kontakte!

19.09.2024
Hamburg // Auswanderermuseum BallinStadt

Der diesjährige Kongress des Paktes für Prävention – Psychosoziale Gesundheit fördern: Wissen, Ideen, Kontakte! fand am 19. September 2024 mit rund 170 Akteur:innen im AuswandererMuseum statt.

Ziel des Kongresses war es, mehr Transparenz in der psychosozialen Angebotslandschaft zu schaffen und Beispiele guter Praxis vorzustellen. Gemeinsam wurde erarbeitet, wie wir als Akteur:innen und Unterstützer:innen des Pakts für Prävention zur psychosozialen Gesundheit in Hamburg beitragen können.

Hier finden Sie die digitale Veranstaltungsmappe auf padlet.com.

Die einleitenden Grußworte wurden von Tim Angerer, Staatsrat der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Bereich: Gesundheit und Arbeit) gesprochen.  

Monika Püschl, Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) und Petra Hofrichter, Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) gaben einen Überblick über die Arbeitsweise des Paktes. Anhand konkreter Beispiele stellten sie dar, wie in gemeinsamen partizipativen Prozessen Kongresse entwickelt, Empfehlungen erstellt und diese Empfehlungen in die Angebotslandschaft einfließen.

Vortrag von Dr. Hans-Peter Unger

„Für psychosoziale Gesundheit in Hamburg: Gemeinsamkeit stärken – Synergien in Bezirk und Stadtteil“

In seinem Vortrag: „Für psychosoziale Gesundheit in Hamburg: Gemeinsamkeit stärken – Synergien in Bezirk und Stadtteil“ hob Herr Dr. Hans-Peter Unger vom Harburger Bündnis gegen Depression e. V., die Bedeutung einer Haltung des „Miteinanders in Vielfalt“- für ein Gefühl der Zugehörigkeit hervor.

Präsentation von Dr. Hans-Peter Unger

Für psychosoziale Gesundheit in Hamburg: Gemeinsamkeit stärken – Synergien in Bezirk und Stadtteil

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Vortrag von Patricia Wulfheide

„Gemeinsam gegen Stigmatisierung – Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit“

In ihrem Vortrag „Gemeinsam gegen Stigmatisierung – Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit“ informierte Patricia Wulfheide über die Arbeit des bundesweiten Aktionsbündnisses. Dabei stellte sie die Initiative „Grüne Schleife“ vor, die das Ziel hat, Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen abzubauen. Zudem gab sie einen Überblick über den Veranstaltungskalender zur Woche der Seelischen Gesundheit und lud die Teilnehmenden ein, eigene Veranstaltungen einzutragen.

Präsentation von Patricia Wulfheide

Gemeinsam gegen Stigmatisierung – Aktionsbündnis für Seelische Gesundheit

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Vortrag von Céline Arriagada

Digitale Angebotslandkarte

Céline Arriagada vom Kompetenznetz Einsamkeit, stellte die digitale Angebotslandkarte vor, und bat die Teilnehmenden, die Karte mit eigenen Angebote gegen Einsamkeit zu füllen, so dass mehr Transparenz über die Angebote in Hamburg hergestellt wird.

Präsentation Céline Arriagada

Kompetenznetz Einsamkeit – Digitale Angebotskarte

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Marktplatz guter Praxis

15 Projekte und Einrichtungen stellen sich vor

Ein Kernstück des Kongresses war der Markt der Guten Praxis, auf dem sich 15 Projekte und Einrichtungen vorstellten. Hier wurden beispielhafte psychosoziale Unterstützungsangebote für Menschen in unterschiedlichen Lebenswelten sichtbar gemacht. Die Teilnehmenden hatten mehrere Gelegenheiten, den Markt zu erkunden – entweder im „Walk and Talk“-Format oder während einer Arbeitsphase mit Workshopcharakter. Zu den Themen niedrigschwellige Zugänge, Begegnung und Teilhabe, Resilienz und Gesundheitskompetenz, Sensibilisierung und Entstigmatisierung sowie zu Synergien stellten sich jeweils 3 Projekte / Institutionen vor. Die Informationen zu den Projekten sowie die Poster zur Projektvorstellung befindet sich im Downloadbereich.

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Fotoausstellung

Zum Thema „Einsamkeit"

Auf dem Kongress wurde die Fotoausstellung zum Thema Einsamkeit präsentiert, die vom Kommunalen Gesundheitsförderungsmanagement Bergedorf als Ergebnis ihrer Gesundheitskonferenz initiiert wurde. Die Ausstellung mit 14 Bildern bot Anlass zu einem anregenden Austausch.

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Impulse der Teilnehmenden

Zusammengefasst gibt es sieben häufig genannte Impulse der Teilnehmenden aus den vorgestellten Projekten Guter Praxis.

  • 1. Mehr Transparenz und Orientierung im Hilfesystem schaffen.
    Um Transparenz und Orientierung im Hilfesystem für Akteur:innen und Bürger:innen zu erleichtern, sollten Informationswege weiter ausgeweitet werden. Dies kann  beispielsweise durch Übersichtsseiten im Netz und/oder sichtbare Angebote im Sozialraum geschehen. Ein gutes Beispiel ist  der „Mittwoch der Seelischen Gesundheit“. Als andere Informationswege eignen sich  sowohl die Weitergabe von Informationen zwischen Akteur:innen in Netzwerken als auch für Nutzer:innen durch Lots:innen.
  • 2. Niedrigschwellligkeit und Zugänglichkeit von Angeboten fördern.
    Um Niedrigschwellligkeit zu Angeboten zu fördern und Zugänge zu ermöglichen, sollte die Möglichkeit zur Begleitung zu den Angeboten berücksichtigt und gesichert werden in diesem Zusammenhang wurde auch die Bedeutung von  von Sprachmittlung genannt. Das Konzept des Social Prescribing, das die Zuweisung zu Angeboten außerhalb des medizinischen Versorgungssystems vorsieht, wurde mehrfach empfohlen.
  • 3. Niedrigschwellige Begegnung und Unterstützung fördern und ausbauen.
    Angebote der Begegnung wie "Walk & Talks" im Stadtteil, alltagsnahe Unterstützung durch ausgebildete Peers und niedrigschwellige Orte der Unterstützung, wie etwa Lokale Gesundheitszentren, sollten bekannter gemacht und ausgeweitet werden. Dies ermöglicht einen besseren  Zugang zu und das Nutzen der  der Angebote für die Bürger:innen.
  • 4. Notwendige Vernetzung und Kooperation für Synergien stärken.
    Um Synergien, etwa für Informationsangebote oder Sensibilisierungsmaßnahmen, zu schaffen und Zugänge zu erleichtern, sind eine verstärkte Vernetzung und Kooperation von Akteur:innen notwendig. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, Informationen über das psychosoziale Hilfssystem zu verbreiten und einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen
  • 5. Beratung und Unterstützung für Arbeitgeber:innen sicherstellen.
    Beratung und Unterstützung für Arbeitgeber:innen sind weiterhin wichtig, um gesunde Arbeitsbedingungen und eine nicht-stigmatisierende Haltung zu fördern.
  • 6. Resilienz und Gesundheitskompetenz stärken.
    Peeransätze spielen eine wichtige Rolle für die Stärkung der Resilienz und der Gesundheitskompetenz. Durch Einbeziehung von Personen im Sozialraum erhalten Menschen zusätzliche Unterstützung und Zugang zu gesundheitsfördernden Ressourcen. Gemeinsame Aktivitäten und Begegnungen schaffen Raum für gegenseitiges Lernen und Unterstützung. Programme wie Mind Matters. tragen zu Resilienz und Gesundheitskompetenz im Schulsetting bei.
  • 7. Sensibilisierung und Entstigmatisierung vorantreiben.
    Als besonders gut wurden Ansätze zur Sensibilisierung und Entstigmatisierung, die einer breiten Bevölkerung zugutekommen herausgestellt. Ein vielversprechendes Beispiel dafür ist  die „Stille Stunde“ im Supermarkt. Peers sollen bei diesem Thema verstärkt eingebunden und weiter ausgebildet werden. Trialogische Ansätze, die den Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und Professionellen fördern, sollten ebenfalls weiter ausgebaut werden.
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Was setzen Teilnehmende konkret um?

Der Kongress hat den Teilnehmenden Impulse gegeben, Maßnahmen direkt in der eigenen Tätigkeit umzusetzen. Hierzu zählen unter anderem die Verbreitung der vorgestellten Angebote, die Nutzung sozialer Medien zur Bewerbung eigener Angebote, die Implementierung eines eigenen Angebots für gemeinsame Spaziergänge sowie die Zusammenarbeit mit neuen Akteur:innen.

Ergebnisse der Umfrage: „Welche Impulse können Sie nutzen, um die psychosoziale Gesundheit in der Stadt zu stärken?

Zum Abschluss des Kongresses wurde die Umfrage: „Ihre Impulse zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in der Stadt“ durchgeführt. Die Ergebnisse verdeutlichten die zentrale Rolle von Transparenz und Orientierung in der Angebotslandschaft sowie die Bedeutung von Synergien durch Vernetzung und Kooperation. Niedrigschwellige Zugänge wie das Social Prescribing, aber auch Trialoge, Peerberatung und Bürgerbeteiligungsprozesse wurden als zentrale Ansätze hervorgehoben, um die psychosoziale Gesundheit in Hamburg weiter zu stärken.

Wie wird mit den gesammelten Punkten weitergearbeitet?

Nächste Schritte sind die Prüfung der Anwendbarkeit, die Konkretisierung und die Priorisierung obenstehender Hinweise. Sie werden dem Gremium zur Kenntnis gegeben, das sich damit beschäftigt, das Präventionsgesetz in Hamburg umzusetzen (KG LRV). Der Pakt für Prävention nimmt diese Themen ebenfalls auf und bewegt sie in seinen Veranstaltungen (Kongressen, Expert:innenrunden und weiteren unterjährigen Veranstaltungen) weiter. Daraus entwickeln sich konkrete Ideen, die in unterschiedliche Aktivitäten zur Gesundheitsförderung integriert werden. Alle Unterzeichner:innen des Paktes und alle Fachakteur:innen, die das Landesprogramm unterstützen, sind gebeten, die diskutierten Ideen und Vorschläge zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung aufzugreifen und umzusetzen.

Die Evaluation der Veranstaltung hat gezeigt, dass Teilnehmende Projekte, Einrichtungen und Gute Praxis kennenlernen konnten und durch das Format Austausch und Vernetzung vor Ort möglich war.

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