Inklusive Gesundheitsförderung in Hamburg stärken
Die HAG engagiert sich dafür, dass Gesundheitsförderung in Hamburg auch für Menschen mit Behinderung zugänglich ist – unabhängig von Herkunft oder Lebenssituation.

Die gleichberechtigte Teilhabe und Teilgabe von Menschen mit Behinderungen an allen Lebensbereichen ist ein zentrales Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die seit 2009 auch in Deutschland verbindlich gilt. Artikel 25 der UN-BRK betont ausdrücklich das Recht auf bestmögliche Gesundheit und den gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsleistungen.
Inklusive Gesundheitsförderung setzt genau hier an: Sie will Barrieren abbauen, Teilhabe ermöglichen und gesundheitliche Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen fördern. Dabei geht es sowohl darum, dass Akteure der Gesundheitsförderung inklusiver werden – also die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen kennen, entsprechende Strukturen und Angebote der Eingliederungshilfe nutzen und sich mit diesen vernetzen – als auch darum, die Angebote und Strukturen der Behindertenhilfe gesundheitsförderlicher zu gestalten. Fachkräfte aus Eingliederungshilfe und Interessensvertretungen werden über die Prinzipien der Gesundheitsförderung in Lebenswelten informiert und arbeiten eng mit bestehenden Gesundheitsförderstrukturen und Netzwerken zusammen.
Die HAG engagiert sich dafür, inklusive Strukturen in der Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen für alle gestaltet werden können – in Einrichtungen, Quartieren, Versorgungssystemen und Netzwerken. Diese Arbeit wird von der Sozialbehörde finanziell gefördert.
Auf dieser Seite informieren wir laufend über aktuelle Entwicklungen und stellen hilfreiche Materialien und weiterführende Links zur Verfügung.
Seit 2019 koordiniert die HAG eine Austauschplattform, die verschiedene Akteur:innen aus der Eingliederungshilfe, Selbstvertretung, Verwaltung und Gesundheitsförderung zusammenbringt. Seit 2025 ist die, in der HAG angesiedelte, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hamburg hierfür zuständig.
Ziel der Austauschplattform ist es, den fachlichen Austausch über Bedarfe, Herausforderungen und gelungene Praxisbeispiele im Bereich der inklusiven Gesundheitsförderung zu ermöglichen. Durch regelmäßige Treffen – derzeit drei pro Jahr – werden Transparenz geschaffen, relevante Akteur:innen miteinander vernetzt und bestehende Ressourcen gebündelt. So trägt die Plattform dazu bei, Kooperationen zu stärken, vorhandene Ressourcen wirkungsvoll zu bündeln und gemeinsam Impulse für eine inklusive Gesundheitsförderung in Hamburg zu setzen.
Aus der Plattform sind bisher drei barrierearm gestaltete Fachtagungen hervorgegangen, die sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientierten. Sie boten Raum für den Austausch zu aktuellen Themen, die Präsentation gelungener Praxisbeispiele, die Identifikation von Handlungsbedarfen sowie neue Impulse zur Kooperation und Weiterentwicklung.
In der Austauschplattform sind folgende Institutionen vertreten:
- AG Reha
- Alsterdorf Assistenz Ost
- Alsterdorf Assistenz West
- Behörde für Gesundheit, Soziales und Integration (Sozialbehörde)
- Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH)
- Das Rauhe Haus
- Evangelische Stiftung Alsterdorf
- Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen e.V. (LAG)
- Hamburger Lebenshilfe Werk gGmbH (HLW)
- Leben mit Behinderung Hamburg
- Op de Wisch e.V.
- Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
- Sozialkontor
- SUCHT.HAMBURG
Sie möchten sich in der Austauschplattform inklusive Gesundheitsförderung einbringen oder haben Fragen?
Den Kontakt dazu finden Sie auf unserer Seite Arbeitskreise.
Wir planen verschiedene Veranstaltungsformate für Fachkräfte und Multiplikator:innen, die niedrigschwellige und praxisorientierte Impulse zu aktuellen Fragen inklusiver Gesundheitsförderung bietet. Die Veranstaltungen richten sich sowohl an Mitarbeitende, Heimbeiräte und Wohnbeiräte, Selbstvertretung in der Eingliederungshilfe, der Behindertenhilfe und angrenzender Fachbereiche. Sie richtet sich auch an Fachkräfte, Akteur:innen und Multiplikator:innen aus der Gesundheitsförderung, die ihre Arbeit inklusiver gestalten möchten. Weitere Informationen zu Terminen und Inhalten finden Sie hier und auf unserer Unterseite Veranstaltungen.
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Lernwerkstatt: 25.11.2025 10-15:30 Uhr
Good Practice-Lernwerkstatt: „Teilhabe ermöglichen – gesundheitsförderliche Angebote inklusiv gestalten“
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite. -
Online-Veranstaltung "Menschen mit Behinderung und Suchterkrankung": 15.01.2025 11:30-13:00 Uhr
Problematischen Konsum erkennen, ansprechen, die Toolbox SKOL, Materialien und Unterstützungsangebote in Hamburg kennenlernen
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.
Vergangene Veranstaltungen
- Kooperationsveranstaltung: 06.10.2025 16-18 Uhr
Trialogische “Ver_rückte Tour Sachsenwaldau“ I Sozialtherapeutisches Zentrum Sachsenwaldau
Gemeinsam mit Irre menschlich e.V. und dem Sozialtherapeutischen Zentrum Sachsenwaldau haben wir im Rahmen der Veranstaltungen um den Welttag für psychische Gesundheit in Hamburg eine trialogische “Ver_rückte Tour Sachsenwaldau“ durch: Von der Trinkerheilanstalt bis heute! durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie hier. - Zuversicht und Zukunft: Eröffnungsveranstaltung der Woche der psychischen Gesundheit in Hamburg: 10.10.2025 14-16 Uhr
Eine Veranstaltung von Irre menschlich Hamburg e.V. in Kooperation mit dem Landesverband der Psychiatrie-Erfahrener e.V. Hamburg, den Angehörigen psychisch erkrankter Menschen, Landesverband Hamburg e.V. und der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. und BLINDBOXTAXI gGmbH. Weitere Informationen finden Sie hier. - Kooperationsveranstaltung: „Seelische Behinderung und Armut – wie gelingt gesellschaftliche Teilhabe?": 16.10.2025 14-16 Uhr
Gemeinsam mit Irre menschlich e.V. haben wir die trialogische Veranstaltung: „Seelische Behinderung und Armut – wie gelingt gesellschaftliche Teilhabe?" im Rahmen der Hamburger Woche für psychische Gesundheit durchgeführt:
Armut und Behinderung hängen eng zusammen. Menschen mit Behinderungen sind häufiger von Armut betroffen, was ihre gesellschaftliche Teilhabe zusätzlich erschwert. So entstehen wechselseitige Benachteiligungen, die durch weitere Dimensionen wie körperliche Beeinträchtigungen oder Migrationshintergrund zu zusätzlichen Einschränkungen der Teilhabe führen können.
Nur vier von über 1.000 Veranstaltungen der bundesweiten Aktionswoche befassten sich mit dem Thema Armut – ein deutliches Zeichen, dass das Thema gesellschaftlich noch zu wenig Beachtung findet und ein Grund mehr, uns gemeinsam dem Thema zu widmen.
Im Trialog diskutiert wurde, dass…
…dem deutlich höheren Armutsrisiko von Menschen mit seelischer Behinderung strukturell und politisch entgegengewirkt werden muss,
…bezahlbarer Wohnraum Schlüssel zur Armutsbekämpfung ist und Menschen mit Behinderung sind hier doppelt gefährdet sind
...eine Entstigmatisierung von seelischen Behinderungen aber und auch anderen Behinderungen notwendig ist,
…eine Entstigmatisierung von Armut notwendig ist,
… Künstliche Intelligenz Chancen zur Unterstützung bieten kann, aber auch und gleichzeitig das Risiko birgt, bestehende Einschränkungen der Teilhabe zu verstärken,
… Empowerment, Genesungsbegleitung und Peer-Beratung weiter gestärkt werden sollten,
… niedrigschwellige, aufsuchende Hilfen sowie Orte der Begegnung entscheidend sind, um gesellschaftliche Teilhabe zu fördern,
… die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) ein gutes Angebot ist,
… gut zugängliche Rechtsberatung in Kombination mit Peer-Beratung entwickelt werden sollte, um Rechte und Ansprüche besser durchsetzen zu können.
- Plattform "Gesundheit leicht verstehen"
Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit stellt Special Olympics Deutschland Informationen zum Thema „Gesundheit leicht verstehen“ bereit. Das Projekt unterstützt Menschen mit geistiger Behinderung oder eingeschränkter Lesekompetenz/Sprachverständnis dabei, Zugang zu Gesundheitsinformationen im Internet zu erhalten.